Portrait paru dans l'éditions spéciale des Freiburger Nachrichten, 31 mai 2013
Urs Haenni
Wenn Savio Michellod von einer Versammlung der kantonalen FDP in Le Mouret heimkehrt, so sind in der Regel beide Hände beladen. Nebst allerlei Papier trägt er als Generalsekretär der Partei einen Laptop und einen Beamer. Bis zu sich nach Hause in Granges im Vivisbachbezirk braucht er eine gute Stunde. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln. «Ich habe kein Auto und auch kein Permis», so der 28-Jährige. Manchmal sei es etwas schwierig, etwa wenn der letzte Bus in Palézieux schon abgefahren ist. Dann läuft er einfach die letzten 20 Minuten nach Hause. «Eine Lösung findet sich immer», so Michellod. Der überzeugte Benutzer des öffentlichen Verkehrs und seit kurzem VCS-Vorstandsmitglied sieht in seiner Haltung keinen Gegenspruch zu den Werten der FDP: «Ich bin nicht gegen Autos, sondern für die Freiheit, wählen zu können.» Auf der Liste der Jungen FDP hat Michellod für den Nationalrat kandidiert; Politik interessiert den Juristen mehr als eine Karriere als Anwalt. Einblick in die Justiz hat er als Praktikant am Kantonsgericht erhalten. Nun aber machen seine Ämter als FDP-Generalsekretär sowie als Gemeinderat von Granges ein Pensum von 50 Prozent aus. Daneben arbeitet er als unabhängiger Jurist. Spezialgebiet Finanzmärkte. Politisches Ziel ist für Michellod ein Sitz im Grossen Rat ab 2016. Doch Polit-Profi möchte der aus Indien adoptierte Michellod nicht werden: «Mich inspiriert das Milizsystem. Es braucht einen Horizont, der über die Politik hinausgeht.»